Staring Girl „Schräg fällt das Licht“ (VÖ: 13.01.2023 – Kombüse / Broken Silence)

Musik kann etwas Heilendes sein. Kopfhörer auf und rein in ein gemeinsames Gefühl. Ein Mittel gegen Einsamkeit.

Die Hamburger Band Staring Girl schafft mit dritten Album „Schräg fällt das Licht“ genau das. In ihren Liedern öffnen sich ganze Welten, durch die Sänger und Songschreiber Steffen Nibbe „vorbei an all den Häusern, all den Bäumen und Plätzen / Vorbei an all den Menschen, die sich lieben und verletzten“ (Parkplatz) führt – in einer Prosa, die nüchtern vom Alltäglichen ausgehend grundsätzliche Fragen stellt.

WEBSEITE | SHOP | FACEBOOK | BANDCAMP | INSTAGRAM

Auf den 13 neuen Songs wird Nibbes rhythmisch gespielte Gitarre von vertrackten Bassläufen (Frenzy Suhr, Gunnar Ennen), atmosphärischem Schlagzeugspiel (Lennart Wohlt), Klavier- und Orgelklängen (Gunnar Ennen) und vielen elektrischen Gitarren (Jens Fricke, Gunnar Ennen) getragen. Dazu gesellen sich Lapsteel, Synthies, Wurlitzer, Bläser, Streicher, Marimba- und Vibraphon. Soundlandschaften vereinen ausufernde Gitarrensoli mit selbstbewusstem Pop, was definitiv neu im Staring Girl-Kosmos ist.

Der Opener „Menschen in Geschichtsbüchern“ gibt die Richtung vor: federleicht führt er ins Album hinein, das sich insgesamt mit leichten Schritten in Richtung einer helleren Zukunft zu bewegen scheint. „Die Liebe ist von allem das Größte“ hat, passend zum Titel, vielleicht die größte musikalische Kraft auf dem Album. „Die Liebe ist von allem das Größte / Und wenn sie endet auch“, singt Nibbe. Drums, Bass und eine leicht bluesig angehauchte, alte Akustikgitarre mit halb verrosteten Saiten rappeln wie ein alter Dieselmotor. Dazu eine alte Transistor-Orgel, die auch mal in spacige Weiten abtaucht, bevor am Ende Frickes Gitarre losbricht, als wolle sie singen, schreien und weinen zugleich. Doch Herzstück der Platte ist „Schräg fällt das Licht“. Nibbe beschreibt eine Art persönliches Weltereignis. Ein neu geborenes Kind liegt vor dem Protagonisten und erleuchtet seine Welt: „Es ist gut so, wie es ist. Und wie es wird, wissen wir nicht.“ Bei „Parkplatz“ groovt, poltert und scheppert das Schlagzeug, ein leicht verstimmtes Klavier pendelt irgendwo zwischen Honkytonk- und Reggae-Anleihen. Ein Song, der im Hier und Jetzt lebt, denn „bis am Ende alles wieder zerfällt haben wir noch Zeit“.

weiterlesen auf www.staring-girl.de WEBSEITE | SHOP | FACEBOOK | BANDCAMP | INSTAGRAM