Tim Jaacks „Die Zeit wird niemals reif“ (VÖ: 30.10.2020 – Kombüse / Broken Silence)

Tim Jaacks hat sich Zeit gelassen. Seine ersten Demos stellte er bereits 2012 ins Netz, 2015 folgte eine EP mit sechs Titeln. Für sein Debütalbum wollte der Hamburger aber unbedingt alles richtig machen. So schrieb er Texte, nahm Gitarrenmelodien auf, verwarf sie wieder, stellte sich auf Bühnen, nahm an Wettbewerben teil, traf sich mit Gleichgesinnten, gründete Nebenprojekte. Für den aufmerksamen Beobachter entstand bisweilen der Eindruck, der Wuschelkopf würde sein Album regelrecht vor sich herschieben, so wie andere Leute ihre Hausarbeit oder eine Zahn-OP.

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Dabei stand der Plan von Anfang an fest: Ein Band-Album sollte es werden. Nicht die typische Ein-Mann-eine-Gitarre-Geschichte. Ein großes, gemütliches Bett wollte der Songwriter für seine kleinen, melancholischen Popsongs schaffen. Mit Schlagzeug, E-Gitarren, Keyboards, Chören. Und er wollte das auch noch alles selbst aufnehmen. Dass er auf dem Weg dahin mehr als einmal das Gefühl haben würde, von anderen überholt zu werden, war geradezu vorprogrammiert.

Von seinem Plan abbringen lassen hat er sich dennoch nicht. Und so erscheint mit „Die Zeit wird niemals reif“ nun endlich der erste Vorbote des im Herbst kommenden Albums. Wie passend, dass es darin um das Thema Zeit geht. Denn auch, wenn man ständig das Gefühl hat zu spät dran zu sein: Die beste Zeit ist immer jetzt.